Fellverfärbungen

Fellverfärbungen – alles, was Du darüber wissen solltest!

Sharie vom Eulenpark

 

Du hast eine Fellverfärbung bei Deinem Hund entdeckt und weisst nicht, was das genau bedeutet? Kann dieses auf Krankheiten hindeuten? Ist es möglich, die Fellverfärbungen auch wieder weg zu bekommen? Diesen Fragen sind wir auf den Grund gegangen und präsentieren Dir somit heute den ultimativen Wissensguide.

 

Woran erkennst Du eine Fellverfärbung?

 

Von Fellverfärbungen beim Hund spricht man, wenn das Fell Deines Hundes rote oder rot-braune Verfärbungen im weißen oder hellem Fell hat. Häufig wirst Du diese Verfärbungen im Maulbereich, an den Pfoten, im Bart, im Genitalbereich und ganz besonders häufig im Augenbereich finden, wenn sie vorhanden sind.

 

Wie entsteht eine Fellverfärbung?

Ganz einfach erklärt: Die Körperpartien mit der Fellverfärbung haben Kontakt mit der Tränenflüssigkeit oder dem Speichel Deines Hundes. Aber diese Antwort hilft Dir vermutlich nicht viel weiter, deswegen erklären wir es Dir gerne detaillierter.

Der Speichel und die Tränenflüssigkeit Deines Hundes enthält sogenannte Porphyrine. Hierbei handelt es sich um organisch-chemische Farbstoffe. Unter diese Porphyrine fällt auch der Blutfarbstoff Häm, den Du bestimmt schon mal in dem Wort „Hämoglobin“ gehört hast (Farbstoff der roten Blutkörperchen). Bauen sich die Blutzellen ab, wird das meiste Häm über den Kot ausgeschieden. Ein kleiner Teil davon ist aber auch im Speichel und in der Tränenflüssigkeit Deines Hundes zu finden.

 

Hat Dein Hund nun über einen längeren Zeitraum Kontakt mit Speichel oder Tränenflüssigkeit, kann sich Fell an dieser Stelle rot bzw. rotbraun färben. Ganz deutlich erkennt man dieses natürlich auf weißem bzw. sehr hellem Fell.

Ein weiteres Problem ist übrigens, dass Tränenflüssigkeit Salz enthält. Sicher hast Du das bei Dir schon mal geschmeckt. Treffen diese Salze dauerhaft auf die Haut (zum Beispiel auf die Augenlieder und die Haut unter den Augen, kann dieses zu Irritationen und Entzündungen führen. Die Behandlung dieser Ekzeme ist meist extrem langwierig und unangenehm für Deinen Hund.

 

Beta-Carotin als Ursache von Fellverfärbungen?

 

Lange hielt sich das Gerücht, dass Beta-Carotine die Ursache für diese Fellverfärbungen sind. Dazu nehmen wir mit einem klaren NEIN Stellung. Beta-Carotine sind lebensnotwendige Nährstoffe, auf die Dein Hund im Futter angewiesen ist. Ein Mangel von diesen Nährstoffen würde mittel- bis langfristig sogar zu starken Mangelerscheinungen führen. Auch werden Stoffe wie Kupfer zum Beispiel dringend für einen gesunden Fellwechsel benötigt. Beta-Carotine werden übrigens nicht im Fell, sondern in der Haut gespeichert.

 

Exkurs: Zuständigkeit der Tränendrüsen

 

Tränen werden durch die Tränendrüsen produziert. Dieser Tränenfilm besteht aus mehreren Schichten und dient zur Befeuchtung und auch Reinigung der Augen. Tränen dienen aber auch als Boten für Vitamine und Sauerstoff und sorgen gleichzeitig für einen Infektionsschutz. Zwinkert Dein Hund, wird dieser Tränenfilm über seinem Augenbereich verteilt. Übrigens befeuchtet die Tränenflüssigkeit außerdem die Nasenschleimhaut.

 

Ist eine Fellverfärbungen für meinen Hund schädlich?

Wie Du Dir nun vermutlich denken kannst, sind Porphyrine erst mal nichts schlimmes, denn sie werden ja vom Organismus Deines Hundes gebildet. Die Fellverfärbung ist also doch eher kosmetischer Natur. Allerdings steckt hinter dieser Verfärbung immer eine Ursache, die ernst zu nehmen ist. Und genau dieser Ursache solltest Du gemeinsam mit Deinem Tierarzt auf den Grund gehen.

 

Fellverfärbungen: Du solltest die Ursache ausfindig machen!

Zeigt sich zum Beispiel eine starke Verfärbung im Augenbereich, musst Du davon ausgehen, dass die Tränenflüssigkeit nicht ihren natürlichen Weg über die Tränen-Nasen-Kanäle zur Nasenschleimhaut nimmt. Der Grund dafür kann sein, dass Dein Hund aus unterschiedlichen Gründen zu viel Tränenflüssigkeit produziert, welches nicht abfließen kann und sich somit den Weg in das Fell bahnt. Es kann somit eine Abflussstörung der Tränenflüssigkeit zu Grunde gelegt werden. Zum anderen kann es aber auch sein, dass die Augen Deines Hundes permanent gegen etwas ankämpfen müssen. Dieses kann sein

  • Haare, die ins Auge stechen
  • Wimpern, die den Augenbereich reizen
  • Verletzungen im und am Auge, zum Beispiel durch Grannen beim Hund
  • angeborene Fehlentwicklungen wie ein zu enger Tränenkanal oder eine Augenlidfehlbildung
  • Extreme Empfindlichkeit gegenüber Wind oder andere Witterungsbedingungen

 

Zusammenfassend können wir Dir sagen, dass ein Teil der Ursache natürlich genetische Veranlagung ist.

 

Aber es kann auch eine falsche Ernährung zur Ursache für Fellverfärbungen werden. Hierauf werden wir im weiteren Verlauf eingehen.

 

Sind einige Rassen besonders gefährdet?

Leider müssen wir diese Frage mit Ja beantworten. Vor allem Hunde, die eine große Augenpartie in Bezug auf die Körpergröße haben, sind für Fellverfärbungen gefährdet. Denn das lange Fell hängt häufig über den Augen und reizen diese wie Fremdkörper. Zudem gelangen durch das Fell extrem viel Schmutz und andere Krankheitserreger in das Auge. Das Auge versucht, diese Eindringlinge zu bekämpfen – mit Tränenflüssigkeit.

 

Allem voran müssen wir Dir hier den Malteser nennen, der leider oft extrem unter diesem Zustand leidet. Häufig hat der Malteser dauerhaften Tränenfluss, welcher zu juckenden, entzündeten Augen führt. Und genau dieser Zustand kann auch dauerhafte Schäden anrichten. So hören wir immer wieder von Fällen, bei denen der Aufluss eitrig wird, es zu chronischen Bindehautentzündungen kommt oder sich im weiteren Verlauf sogar Geschwüre bilden oder sich die Hornhaut ablösen kann. Im schlimmsten Fall kann sich die Infektion sogar auf weitere Körperbereiche Deines Hundes ausbreiten.

 

Aber auch Rassen wie der West Highland White Terrier, der Pudel, der Bichon Frise und auch der Boxer neigen stärker zu Problemen in der Augenpartie.

Tipps zur Fellpflege beim Malteser findest Du übrigens in unserer Kategorie Fellpflege Hund.

 

Wie Du Deinen Hund unterstützen kannst

Auf jeden Fall solltest Du darauf achten, dass die Augenpartie nicht von Haaren gereizt wird. Auch wenn das vielleicht süß aussehen mag, ist regelmäßiges Zurückschneiden zu empfehlen. Alternativ kannst Du das Fell natürlich auch mit einem Haargummi oder einer Spange von den Augen fern halten. Allerdings solltest Du hier beachten, dass Du das Fell und vor allem auch die Haut nicht zu stark nach oben ziehst. Zum einen kann dieses unangenehm für Deinen Hund sein und auch zu Schmerzen führen – zum anderen haben Schmutz und Keime dann leichtes Spiel. Es ist also Fingerspitzengefühl gefragt.

Außerdem solltest Du die Augen Deines Hundes täglich mit einem weichen Tuch und lauwarmen Wasser reinigen. Achte bitte darauf, dass das Tuch nicht fusselt. Ansonsten hast Du automatisch wieder Fremdkörper im Auge und das Spiel beginnt von Neuem. Entferne auch vorsichtig kleine Verhärtungen. Vor allem nach einem Spaziergang solltest Du die Augen Deines Hundes gut prüfen – denn durch Wind können Fremdpartikel und Schmutz in die Augen gelangen.

Die meisten Hunde sind nicht besonders begeistert von der Prozedur der Augenreinigung. Du solltest sie also positiv Verknüpfen und trainieren. Ein paar Tipps für die korrekte Reinigung geben Dir gerne mit auf den Weg:

  • Entgegen vieler Empfehlungen: Nutze niemals Kamille!
  • Das Tuch muss auf jeden fall fusselfrei sein
  • Reinige immer von innen nach außen
  • Verkrustungen solltest Du immer zuerst einweichen, damit keine Verletzungen entstehen, entferne sie danach vorsichtig mit einem trockenen Tuch
  • Hygiene beachten: Nutze immer ein frisches Tuch. Ansonsten könntest Du alte Keime zurück ins Auge reiben
  • Deinen Hund bürsten – denn hierdurch kannst Du auch Fremdkörper aus dem Fell bürsten und kannst schneller Entzündungen erkennen

 

 

Fellverfärbungen über den Speichel

 

Wie bereits oben beschrieben, führt aber nicht nur die Tränenflüssigkeit, sondern auch Speichel. Bearbeitet Dein Hund also eine oder mehrere Stellen sehr ausgiebig durch Lecken oder Knabbern, führt auch dieses zu einer Fellverfärbung.

 

Mögliche Ursachen hierfür

Die Ursachen für extremes Lecken und Knabbern kann sehr unterschiedlich sein. Daher geben wir Dir gerne eine kurze Übersicht mit an die Hand

  • Parasitenbefall (dazu zählen Milben wie Ohrmilben, Grasmilben etc. , Flöhe, ein Zeckenbiss)
  • Infektionen mit Pilzen oder Bakterien
  • dauerhafter Stress
  • Umweltallergien oder Allergien im Allgemeinen
  • Futtermittelunverträglichkeit

Der häufigste Grund für Juckreiz

Wenn Du denkst, dass der häufigste Grund für einen stark ausgeprägten Juckreiz Parasitenbefall ist, liegst Du tatsächlich falsch. Allem voran ist nämlich die immer häufiger auftretende Futtermittelunverträglichkeit unserer Hunde.

Und diese Futtermittelunverträglichkeit stammt häufig aus der minderwertigen Zutaten, die in dein meisten Hundefutter- (und auch Katzenfutter)Sorten genutzt werden. Die Deklarationen vieler Hundefuttermarken ergeben keinen Ausschluss daraus, was verarbeitet wurde. Denn häufig werden Schlachtabfälle genutzt. Auch mit Lockstoffen- und Zusatzstoffen wird nicht gespart. Natürlich wollen viele Futterhersteller Geschäft machen und das bedeutet: den best möglichen Gewinn erzielen. Das minderwertige Fleisch wird zu Dumpingpreisen eingekauft. Lieferketten sind kaum noch nachzuvollziehen. Trockenfutter enthält übrigens immer irgendwelche Zusatzstoffe – denn sonst würde das mehrfach erhitzt, abgekühlt und zerstampfte Mehl doch gar nicht in seiner Form bleiben.

 

Das richtige Futter für Hunde mit Fellverfärbungen

Sollte Dein Hund zu Fellverfärbungen neigen, solltest Du bei der Futterwahl auf ein paar wichtige Aspekte achten:

  • das Futter sollte selbstverständlich kein Getreide enthalten
  • es sollte frei von Gluten sein
  • ein hoher Fleischanteil von mindestens 80% – gerne noch höher – 
  • die Lieferkette bzw. die Herkunft sollte klar nachvollziehbar sein (Tipp: Für Futter, welches in Schweden hergestellt wird, gelten besonders hohe Qualitätsstandards. Es gibt in Schweden keine konventionelle Massentierhaltung und die Anwendung von Antibiotika ist sehr streng reguliert.
  • alle Nährstoffe müssen enthalten sein
  • enthaltene Proteinquellen sollten 1-2 nicht überschreiten

Die Wahl der richtigen Leckerlis

Denn häufig steckt oft erst recht in den diesen Getreide oder Farbstoffe, damit sie möglichst lustig aussehen. Empfehlenswert als richtige Belohnung ist gefriergetrocknetes Fleisch. Das kannst Du auch bequem klein brechen und es schmiert nicht in den Taschen. Wir haben bisher keinen Hund kennen gelernt, der gefriergetrocknetes Fleisch verschmähen würde.

Häufig macht es Sinn, auch die Leckerlis an die gewählten Proteinsorten für Deinen Hund anzupassen. Sollte sich tatsächlich mal eine Unverträglichkeit gegenüber einer Proteinquelle einstellen, hast zu ausreichend andere Auswahlmöglichkeiten und musst nicht erst testen, was die Allergie auslöst.

 

 

 

Zusätzlich kannst Du Deinen Hund mit bestimmten Futterzusätzen unterstützen und Fellverfärbungen zu vermeiden. Hiervon stellen wir Dir gerne einige vor.

 

 

Power-Darm

Der größte Teil des Immunsystems liegt beim Hund (als auch beim Menschen) im Darm. Denn der Darm ist für die Aufnahme und Verarbeitung von Nährstoffen zuständig. Kann der Darm Deines Hundes Nährstoffe nicht ausreichend verwerten, entsteht ein Ungleichgewicht. Daraus resultiert eine Abweichung in den pH- und Säurewerten. Du kannst die gesunde Darmflora Deines Hundes unterstützen, in dem Du gute Darmbaktieren dem Futter Deines Hundes beifügst.

Ein sehr guter Futterzusatz ist die Darmsanierung Power-Darm . PowerDarm fördert die Vermehrung der günstigen Darmbakterien (BifidobakterienLactobacillen) und trägt so zur Stärkung der so genannten „Barriere“-Darmflora bei. Durch PowerDarm werden aber auch schädliche Bakterien werden mit Mannanoligosaccharide gebunden und über den Kot entsorgt. Durch die perfekte Zusammensetzung unterstützt PowerDarm also die Bildung einer gesunden Darmflora und stärkt somit das Immunsystem und unterstützt bei der Verarbeitung lebenswichtiger Nährstoffe.

 

Bierhefe & Chlorella

Bierhefe ist bekannt als reichste Quelle an B-Vitaminen, Aminosäuren und Spurenelementen. Sie gleicht somit viele Mangelzustände aus. Als besonders nährstoffreich gilt auch die Chlorella Alge. Sie unterstützt die Darmtätigkeit durch ihren hohen Chlorophyll-Anteil und bindet Schadstoffe im Körper und führt diese ab.

Gerade zur Unterstützung beim Fellwechsel, zum Einsatz nach Krankheiten, aber auch für Welpen und Leistungshunde ist eine Futterzuführung von Bierhefe und Chlorella sehr gut geeignet. Aber auch bei Seniorenhunden, bei denen der Darm langsamer arbeitet und Nährstoffe nicht mehr so gut aus der Nahrung entnommen werden können, ist der Einsatz empfehlenswert, damit Dein älterer Hund keine Mangelerscheinungen zeigt.

 

 

 

Quelle:https://pfoten.net/